Ende Juli hat es Elon Musk erneut geschafft, das halbe Internet und die internationale Medienöffentlichkeit auf den Kopf zu stellen. Was war passiert?
In einer Hauruck-Aktion entschied der Multimillionär, dass der bislang unter dem Namen Twitter auffindbare Kurznachrichtendienst (den Musk 2022 für 44 Milliarden kaufte) fortan «X» heissen soll. Eine Aktion, die nicht wirklich gut ankam. Den Eindruck konnte man zumindest bekommen, wenn man einen Blick auf die internationale Berichterstattung richtete. Auch in den deutschsprachigen Medien dominierte eine eher kritische Sichtweise (Ergebnis einer manuellen Recherche in deutschsprachigen Onlinemedien).
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie sich die mediale Resonanz seit der Umbenennung entwickelt hat und ob das Thema überhaupt noch von Interesse ist. Wir haben uns daher mit Hilfe des Monitoring Tools Talkwalker einmal angeschaut, wie viel Buzz das Thema in den Onlinemedien im letzten Monat generiert hat.
Die obige Grafik zeigt das Beitragsaufkommen seit der Bekanntgabe des Rebrandings. Tatsächlich überrascht die Gesamtzahl der Ergebnisse. 178 Beiträge erscheinen zwar auf den ersten Blick vergleichsweise gering, lassen sich aber (auch) dadurch erklären, dass wir nur in deutschsprachigen Onlinemedien recherchiert und Social Media bewusst ausgeklammert haben.
Ferner zeigt sich, dass das Thema nach einem anfänglichen Anstieg der Beiträge (Anfang August) kaum noch aufgegriffen wird. Gegen Ende August kommt es zwar noch einmal zu einem leichten Anstieg des Beitragsvolumens, insgesamt bleibt die Twitter-Umbenennung aber nur ein Randthema. Die Person Elon Musk bleibt dennoch in den Medien präsent und sorgt für einen regelmässigen Beitragsfluss.
Insgesamt wurden von Ende Juli bis Ende August 1,4 Tsd. Beiträge in den digitalen Medien veröffentlicht (Datenbasis sind Beiträge aus Onlinemedien, die den Namen Elon Musk in der Headline hatten). Ein stetiges digitales Rauschen, das von immer neuen News befeuert wird. Mal geht es um die Umbenennung von Twitter, mal um eher private und boulevardeske Themen ( wie etwa der Streit mit Mark Zuckerberg). Zieht man das Artikelvolumen zu Zuckerberg mit knapp 300 Beiträgen zum Vergleich heran, wird deutlich, dass Musk deutlich mehr mediale Aufmerksamkeit erhält als der derzeitige Meta-Chef (Datenbasis sind Beiträge aus Onlinemedien, die den Namen Mark Zuckerberg in der Headline hatten).
Auch über Musk wird deutlich kritischer berichtet. Dies legt zumindest die automatische Sentiment-Analyse nahe. Fast 17 % der Beiträge zu Elon Musk werden als negativ eingestuft. Bei Mark Zuckerberg sind es hingegen nur 9 %.
Abschliessend lässt sich also festhalten, dass die Umbenennung des Nachrichtendienstes als Trending Topic ebenso schnell wieder aus den Nachrichtenkanälen verschwand, wie es aufgetaucht war. Insofern ist die Entwicklung der Beiträge zu diesem Thema vergleichbar mit der Aufmerksamkeitsdynamik des Nachrichtendienstes selbst. Auch auf X bzw. Twitter kochen Themen schnell hoch, polarisieren die User*innen und sind oftmals enorm schnell wieder aus den Feeds verschwunden.
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